Wenig überraschend verzögert sich die für Ende letzten Jahres angekündigte Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) offenbar noch weiter. Der Bau einer unnötigen Stadtautobahn ist eben kein einfacher Fall für ‚Greenwashing‘.
Eine ehrliche UVS könnte wichtige Erkenntnisse für die gesamte Stadtentwicklung liefern. Insbesondere müssen die offenkundigen Gegensätze zwischen dem im September 2018 vorgelegten Masterplan zur nachhaltigen Mobilität und der Planung zum Ausbau des Frankenschnellwegs gewürdigt werden. Während der Masterplan vorschlägt, Fahrspuren an hochbelasteten Stellen zu verringern, bedeuten die Ausbaupläne mehr Fahrspuren für den Kfz-Verkehr. Auch das aktuelle Verkehrsgutachten gehört nun endlich auf den Tisch.
Konkret muss nämlich am derzeit am höchsten mit Stickoxiden belasteten Frauentorgraben der Verkehr um 40 % reduziert werden. Genau dort würde aber die vorgesehene Neue Kohlenhofstraße münden. Wenn der Ausbau also wie geplant kommt, wäre das im Autofahrerjargon ‚Bremsen‘ bei gleichzeitigem ‚Gas geben‘! Interessant dürfte auch sein, ob die Stadt Nürnberg auch nach Vorliegen einer UVS daran festhalten kann, den Ausbau als Maßnahme im Luftreinhalteplan zu verkaufen.