Dem Verkehrsclub Deutschland liegen verlässliche Informationen vor, nach denen der Bund Naturschutz inzwischen zumindest Teile einer Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) zur geplanten Schnellstraße von der Stadt Nürnberg erhalten hat. Auf eine eigene Anfrage des VCD hat die Stadt bisher nicht reagiert.
Es ist ein Skandal erster Güte, dass die Stadt die schon mehrfach angekündigte Studie nur im Hinterzimmer besprechen will: Diese Heimlichtuerei lässt nur den Schluss zu, dass das Gutachten geradezu vernichtend für die Stadtautobahn ausgefallen ist. Alles andere hätten die Befürworter längst als großen Triumph verkündet – so aber versucht man offenbar zu retten, was zu retten ist.
Die Stadt Nürnberg steht aber in der Verantwortung vor allen Bürgerinnen und Bürgern, die Konsequenzen des Megaprojekts wahrheitsgemäß darzustellen. Nun wird deutlich, warum die Planer von Anfang an versucht haben, sich um das Thema herumzudrücken: Ein Projekt, dass noch mehr Auto- und LKW-Verkehr in und durch die Stadt führen wird, kann keinen Unbedenklichkeitsstempel erhalten.
An den Bund Naturschutz – der eine Umweltverträglichkeitsprüfung für den Frankenschnellweg einklagt – ergeht die Forderung, sich im Interesse der eigenen Glaubwürdigkeit nicht auf Mauscheleien einzulassen. Es kann keinen Deal geben, wenn wesentliche Auswirkungen des Projekts vor der Öffentlichkeit verborgen werden. Und wenn es keinen glaubhaften Nachweis der Verträglichkeit gibt, darf es keinen kreuzungsfreien Ausbau geben.