Obwohl ein Entwurf seit Dezember vorliegt, wurde das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsstudie zum Ausbau des Frankenschnellwegs erst heute im zuständigen Ausschuss der Öffentlichkeit dargelegt. Dabei beschränkten sich aber die Ausführungen darauf, welchen Nutzen die Lärmschutzwand im Westen und die Deckelung der Fahrbahn im Süden für die unmittelbaren Anwohner hätte. Beide Maßnahmen wären aber auch ohne einen Ausbau der Straße möglich.
Völlig ausgeblendet bei der Vorstellung wurden die Auswirkungen des durch den Ausbau verursachten stärkeren Verkehrs und die damit verbundenen Folgen bezüglich Lärm und Luftreinhaltung für die gesamte übrige Stadt. Es wird nur ganz am Rande zugegeben, dass die Schadstoffbelastung ansteigt.
Ein Gutachten zum Masterplan Luftreinhaltung, das vergangenen Herbst dem Stadtrat vorgelegt wurde, hat klar aufgezeigt, dass auf allen wichtigen Straßen der motorisierte Verkehr reduziert werden muss, sonst werden die verkehrs- und klimapolitischen Ziele verfehlt. Der Frauentorgraben zwischen Plärrer und Bahnhof muss mehr Verkehr verkraften, wenn die Fahrzeuge künftig über die 4-spurige Kohlenhofstraße Richtung Innenstadt fahren. Nötig wäre aber eine Reduzierung um 47 % auf diesem Abschnitt.
Der Ausbau führt insgesamt zu mehr Autoverkehr und nicht – wie unbedingt nötig – zu weniger.
Vor allem aber sind die Prognosen für den Tunnelabschnitt erschreckend. An der Oberfläche wird es zwischen Rothenburger Straße und Landgrabenstraße nicht viel weniger Fahrzeuge geben als heute. Aber zusätzlich wird der Durchgangsverkehr fast in der jetzigen Größe durch den Tunnel geleitet. Insgesamt läuft es damit auf einen erheblichen Mehrverkehr hinaus.
Wir fordern die Stadt Nürnberg auf, endlich diese verkehrspolitische Geisterfahrt zu beenden. Es kann nicht sein, dass mit hohem Aufwand eine Planung weiterverfolgt wird, bei der schon heute klar ist, dass sie scheitern muss.